Im Gespr\u00e4ch mit Raphaela Kirschnick<\/em><\/p>\n\n\n\n Mandy wie geht es dir? Wie sieht es bei euch mit Friseur-Nachwuchs aus? Schon Azubis f\u00fcr den Herbst? Woran liegt das? Wie gehst du heute in den Auswahlprozess? Was sind denn deine Hauptkriterien bei der Einstellung? Worin siehst du die gr\u00f6\u00dften Probleme in der aktuellen Nachwuchsdebatte? Wie gegenwirken? Was verdient eine Friseurin bei euch durchschnittlich? Woran liegt es dann, dass das Problem und der Nachwuchsmangel immer pr\u00e4senter wird? Was meinst du mit Kannibalisierung? Wo w\u00fcrdest du gerne st\u00e4rker unterst\u00fctzt werden? Was h\u00e4ltst du von der von Ver.di geforderten Ausgleichzahlung? Jetzt wird immer wieder gefordert, dass die Lehrlingsentsch\u00e4digung angehoben wird, die Lehrlinge sind nach wie vor der schlecht bezahlteste Ausbildungsberuf. Wie siehst du diese Forderung? Wie f\u00fchlst du dich vom Gesamthandwerk vertreten? Was w\u00fcrdest Du dir w\u00fcnschen? Gibt es Boni, die eure Azubis unterhalten? Liebe Mandy, das f\u00e4nde ich wunderbar, auf diesen Moment freue ich mich. Bis dahin, weiterhin viel Erfolg und DANKE f\u00fcr das Gespr\u00e4ch!<\/strong><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Zerfleischt sich unser Handwerk selbst? Wie lange k\u00f6nnen sich Salons ausbilden noch leisten? Und welche L\u00f6sungen es noch nicht gibt, Mandy Bosch Macri spricht offen \u00fcber Ungerechtigkeiten im System Im Gespr\u00e4ch mit Raphaela Kirschnick Mandy wie geht es dir?Mandy Bosch Macri: Wir sind gesund und wir m\u00fcssen uns um unsere Existenz keine Sorgen machen. Zugegeben, die […]<\/p>\n","protected":false},"author":8,"featured_media":8733,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"site-sidebar-layout":"default","site-content-layout":"default","ast-site-content-layout":"","site-content-style":"default","site-sidebar-style":"default","ast-global-header-display":"","ast-banner-title-visibility":"","ast-main-header-display":"","ast-hfb-above-header-display":"","ast-hfb-below-header-display":"","ast-hfb-mobile-header-display":"","site-post-title":"","ast-breadcrumbs-content":"","ast-featured-img":"","footer-sml-layout":"","theme-transparent-header-meta":"default","adv-header-id-meta":"","stick-header-meta":"default","header-above-stick-meta":"","header-main-stick-meta":"","header-below-stick-meta":"","astra-migrate-meta-layouts":"default","ast-page-background-enabled":"default","ast-page-background-meta":{"desktop":{"background-color":"","background-image":"","background-repeat":"repeat","background-position":"center center","background-size":"auto","background-attachment":"scroll","background-type":"","background-media":"","overlay-type":"","overlay-color":"","overlay-opacity":"","overlay-gradient":""},"tablet":{"background-color":"","background-image":"","background-repeat":"repeat","background-position":"center center","background-size":"auto","background-attachment":"scroll","background-type":"","background-media":"","overlay-type":"","overlay-color":"","overlay-opacity":"","overlay-gradient":""},"mobile":{"background-color":"","background-image":"","background-repeat":"repeat","background-position":"center center","background-size":"auto","background-attachment":"scroll","background-type":"","background-media":"","overlay-type":"","overlay-color":"","overlay-opacity":"","overlay-gradient":""}},"ast-content-background-meta":{"desktop":{"background-color":"var(--ast-global-color-5)","background-image":"","background-repeat":"repeat","background-position":"center center","background-size":"auto","background-attachment":"scroll","background-type":"","background-media":"","overlay-type":"","overlay-color":"","overlay-opacity":"","overlay-gradient":""},"tablet":{"background-color":"var(--ast-global-color-5)","background-image":"","background-repeat":"repeat","background-position":"center center","background-size":"auto","background-attachment":"scroll","background-type":"","background-media":"","overlay-type":"","overlay-color":"","overlay-opacity":"","overlay-gradient":""},"mobile":{"background-color":"var(--ast-global-color-5)","background-image":"","background-repeat":"repeat","background-position":"center center","background-size":"auto","background-attachment":"scroll","background-type":"","background-media":"","overlay-type":"","overlay-color":"","overlay-opacity":"","overlay-gradient":""}},"footnotes":""},"categories":[39,15],"tags":[],"class_list":["post-8732","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-interview","category-news"],"acf":[],"yoast_head":"\n
Mandy Bosch Macri: <\/strong>Wir sind gesund und wir m\u00fcssen uns um unsere Existenz keine Sorgen machen. Zugegeben, die Corona-Zeit war und ist sehr anstrengend und eine gro\u00dfe Herausforderung, aber wir haben ein super Team und eine treue Stammkundschaft. Nat\u00fcrlich sitzt uns die Delta-Variante im Nacken und jeder schaut mit Skepsis auf den Herbst. Aber wei\u00dft du, eines haben wir in der Corona-Krise gelernt: Routinen sind gut und notwendig, aber erst Improvisation und Kreativit\u00e4t bringen die W\u00fcrze in den Alltag und man sch\u00e4tzt wieder die guten Zeiten.<\/p>\n\n\n\n
MBM: <\/strong>Im letzten Jahr konnten wir keinen Lehrling aufnehmen, da sich nur 2 Bewerbungen vorstellten und alle kein oder kaum Deutsch konnten, was neben Menschenliebe und Handwerkstalenten und Liebe zum Design, eine Grunds\u00e4ule in unserer Ausbildung ist. So ein Bewerber-Jahr hatten wir noch nie, spiegelt aber den Ausbildungsmarkt im Handwerk wider. Seit 25 Jahren bilden wir erfolgreich aus und haben j\u00e4hrlich im Durchschnitt zwei Lehrlinge aufgenommen. Jetzt wird es immer herausfordernder, das klassische duale Ausbildungssystem in Deutschland zu halten. Und vielleicht sollten wir auch mal ernsthaft \u00fcber ein Ausbildungssystem nachdenken, in dem der, der das Wissen weitergibt, honoriert wird. In L\u00e4ndern wie Amerika und England finden wir diese Systeme schon seit Jahrzenten. Dort kann man, \u00e4hnlich wie hier die Meister- oder Kosmetikschule, in privater Hand\/ Schule der Abschluss gemacht werden. Hier w\u00e4ren doch mal die Vor- und Nachteile interessant und als Erfahrungsgeber f\u00fcr unsere Handwerksausbildung inspirierend, denn die momentanen Voraussetzungen einer Lehrlingsausbildung werden immer schwerer und f\u00fcr Ausbildungsbetrieben unmotivierender.<\/p>\n\n\n\n
MBM: <\/strong>In den vergangenen 7 Jahren hat sich die Bereitschaft und Wertsch\u00e4tzung f\u00fcr einen Ausbildungs-Beruf ge\u00e4ndert. Es gibt viel weniger junge Menschen, die sich f\u00fcr einen nichtakademischen Weg, also f\u00fcr eine Ausbildung, interessieren. Fr\u00fcher hatten wir bis zu 30 Bewerbungen pro Jahr, das gibt es heute nicht mehr. Das Bildungsniveau der Bewerbungen war auch um einiges h\u00f6her und in den Schulabschl\u00fcssen mehrschichtiger, da konnte ich noch aus einem guten Potenzial ausw\u00e4hlen.<\/p>\n\n\n\n
MBM: <\/strong>Das Motivationsschreiben ist sehr wichtig geworden. Schafft es ein\/e BewerberIn mich zu \u00fcberzeugen, lade ich sie ein. Noten sind l\u00e4ngst irrelevant. Motivation und Leistungswille spiegeln sich schon lange nicht mehr in den Zeugnissen wider. Es bewerben sich bei uns haupts\u00e4chlich Hauptsch\u00fcler, Migranten und Jugendliche, die keinen Schulabschluss geschafft haben. Insgesamt schaue ich mehr auf die Pers\u00f6nlichkeit und erfrage ihre Werte und Ziele.<\/p>\n\n\n\nWer das H\u00f6chste anstrebt, wird wenigsten das Hohe erreichen.<\/h2>\n\n\n\n
MBM: <\/strong>Wie schon gesagt: Werte und Ziele sind sehr wichtig f\u00fcr den gemeinsamen Erfolg und Weg, au\u00dferdem die Pers\u00f6nlichkeit, die Sprache und die Rhetorik sind wichtig. Die Beratung ist bei uns ein ganz wichtiger Bestandteil, denn bevor ich Haare schneide, muss ich ausf\u00fchrlich mit dem Kunden gesprochen haben, ihn verstehen. Die Sprache ist daf\u00fcr essentiell. Noten in der Schule k\u00f6nnen mir nicht eine Entwicklung in einer handwerklichen Ausbildung vorhersagen. Meistens haben wir mit sogar mehr Motivation und Erfolge im Betrieb, denn pers\u00f6nliche St\u00e4rken wie: Durchhalteverm\u00f6gen, Teamf\u00e4higkeit, Ehrgeiz, Flei\u00df, Disziplin und der Anspruch, zu den Besten geh\u00f6ren zu wollen, werden nur mit Spa\u00df am Tuen gest\u00e4rkt. Und wir bei P.A.M. leben und lehren nach einem Sprichwort: Wer das H\u00f6chste anstrebt, wird wenigsten das Hohe erreichen. Das ist unser Ausbildungsmotto.<\/p>\n\n\n\n
MBM:<\/strong> In dem niedrigen gesellschaftlichen Ansehen einer nichtakademischen Ausbildung. Unsere Gesellschaft und Politik haben in der Reformierung von Schulbildung und F\u00f6rderung von Handwerk gro\u00dfe Vers\u00e4umnisse gemacht, die uns heute auf die F\u00fc\u00dfe fallen, da wir kaum noch Fachkr\u00e4fte & Auszubildende im Handwerk haben! In den vergangenen Jahren wurde weder von der Politik noch von einer anderen Lobby, das Handwerk und die Ausbildung (zu einer Arbeit mit der Hand und am Menschen) in irgendeiner Art und Weise unterst\u00fctzt. Im Gegenteil: Der Fokus liegt auf Abitur und Studium. Es ist verst\u00e4ndlich, dass Eltern f\u00fcr ihre Kinder das Beste wollen, also eine gute Ausbildung, die sp\u00e4ter die Existenz sichert. Aber es gibt viele Wege dahin. Und die geburtenschwachen Jahrg\u00e4nge: unsere neuen Generationen sind zu wenig, denn schon heute brauchen wir ausl\u00e4ndische Fachkr\u00e4fte f\u00fcr unsere Wirtschaft, Gesundheitswesen, Handwerk & einer guten funktionierenden Gesellschaft.<\/p>\n\n\n\n
MBM: <\/strong>Ich bin als Meisterin & Ausbilderin ein aktiver Teil des Systems und will zukunftsorientierte, hoch qualifizierte Handwerker & Dienstleister ausbilden, um unsere Branche langfristig besser zu machen. Die Viel-Belastung: Selbst\u00e4ndigkeit, Verantwortung f\u00fcr Salon & Mitarbeiter, Ausbildung und Familie mit Kindern ist so zeitintensiv und fordernd, dass wir oft nicht noch ehrenamtlich in Innung, Zentralverband oder anderen Institutionen, die unsere Branche vertreten und verbessern k\u00f6nnen, t\u00e4tig sind und mitwirken. Das ist nat\u00fcrlich eine gro\u00dfe Schw\u00e4che in unserem Beruf, der 80% Frauenanteil hat: wir k\u00e4mpfen oft allein und nur f\u00fcr uns selbst. Hier w\u00fcnsche ich mir, dass wir die Chance von Beispielsweise Social Media nutzen, um gemeinsam f\u00fcr ein besseres Ansehen unserer Branche zu k\u00e4mpfen und dass in unserer Gemeinschaft von leidenschaftlichen Friseuren mehr Zusammenhalt f\u00fcr die Branche entsteht. Alle f\u00fcr Einen, Einer f\u00fcr Alle!<\/p>\n\n\n\n
MBM: <\/strong>Also durchschnittlich zwischen 2.000 bis 3.500 \u20ac brutto, wir zahlen klassisch Tarif und eine Leistungspr\u00e4mie \/ Umsatzprovision und dann kommt nat\u00fcrlich ein tolles Trinkgeld dazu. Aber wir sind nicht nur Optimierer im Lohnsystem. Unsere MitarbeiterInnen k\u00f6nnen sich durch Weiterbildung und F\u00f6rderung in alle beruflichen Richtungen entwickeln. So konnten wir als Team schon die Welt bereisen: Barcelona, Paris, London, Las Vegas und Fashion Week Berlin & New York. Wir haben viele Teamevents, da sprechen heute noch MitarbeiterInnen, sogar die, die nicht mehr bei uns sind, davon. Wir schaffen gemeinsame Werte & Ziele und das ist mindestens genauso viel Wert, wie gute Bezahlung. Du hast einen beruflichen Traum: Wir helfen dir ihn zu leben. Das macht unseren Beruf so einzigartig und vielseitig. Und dieses Image muss in die Gesellschaft getragen und manifestiert werden, nicht das Bild der schlechtbezahlten \u201eFris\u00f6se\u201c. Wenn wir gemeinsam diese langfristige Imagewandel schaffen, dann finden wir wieder hochmotivierte und anspruchsvolle Bewerbungen f\u00fcr unseren Beauty Beruf. Vielleicht wollen dann alle Influencer erst mal Friseur lernen (lacht).<\/p>\n\n\n\n
MBM: <\/strong>Unsere Zunft untergr\u00e4bt sich doch selbst. So hat sich die Meisterzug\u00e4nglichkeit ver\u00e4ndert. Mittlerweile kann man gleich im Anschluss an die Ausbildung zum Gesellen den Meister machen. Es gibt gar keine Gesellenjahre mehr. Berufserfahrung und handwerkliche Qualit\u00e4t bleiben auf der Strecke.
Es passiert folgendes: Drei Jahre investiere ich Zeit, Wissen und Geld und dann macht der Lehrling, der noch nicht richtig als Geselle gearbeitet hat, seinen Meister und m\u00f6chte nat\u00fcrlich auch als Friseurmeister bezahlt werden. Das funktioniert nat\u00fcrlich nicht, weil er\/sie den Umsatz, der daf\u00fcr notwendig ist, gar nicht bringen kann. Um die Einkommensvorstellungen dennoch zu realisieren, bleibt f\u00fcr den Jung-Meister nur der Weg in die Soloselbst\u00e4ndigkeit. Das ist f\u00fcr mich eine Kannibalisierung.<\/p>\n\n\n\n
MBM: <\/strong>Ein Jung-Meister der direkt nach der Ausbildung in die Soloselbstst\u00e4ndigkeit geht, ist allein (Mikrosalon 25% ) oder als Mini- Salon mit sehr wenig Personal (50% der Salons in Deutschland) selbstst\u00e4ndig. Er macht einen guten Umsatz, nimmt keine Auszubildenden, denn: die Investition, der Stress, die Verantwortung ohne Umsatz, tut er sich nicht an, lieber die Zeit f\u00fcr Instagram-pflege und Selbstvermarktung investieren. Und was macht man dann, wenn man doch einen ausgebildeten Friseur braucht? Man lockt einen Kollegen mit dem Anreiz einer h\u00f6heren Bezahlung. Das ist auf den ersten Blick attraktiv<\/em>. Aber mit diesen K\u00f6dern kann kein Betrieb, der ausbildet, mithalten, da ja die Investition mindestens schon 3 Jahre l\u00e4uft. Und hier will ich noch nicht mal von gezahlten Schwarzgeldern sprechen oder den Kleinstunternehmern mit der Steuerfreigrenze, die Vorteile genie\u00dfen, die ein Ausbildungsbetrieb nicht hat. Das ist aus unserer Sicht eine eigene Kannibalisierung in unserem wundersch\u00f6nen Beruf. Wir zerst\u00f6ren uns selbst, da wir nicht gemeinsam f\u00fcr die Zukunft arbeiten. Und nicht falsch verstehen, jeder kann das tun, was er m\u00f6chte, aber ich kritisiere, dass es zu wenige gute Ausbildungsbetriebe und ausbildende Friseurmeister gibt und diese nicht durch die Branche, die ja auch was von den ausgebildeten Fachkr\u00e4ften hat, unterst\u00fctzt werden.<\/p>\n\n\n\n
MBM: <\/strong>Wir m\u00fcssen finanziell unterst\u00fctzt werden, einen Ausgleich erhalten, so dass sich auch eine h\u00f6here Ausbildungsverg\u00fctung f\u00fcr die Lehrlinge rechnet.<\/p>\n\n\n\n
MBM: <\/strong>Das finde ich gut. Es gibt Salons, die nicht ausbilden k\u00f6nnen oder nicht wollen, aber trotzdem von gut ausgebildeten Friseuren profitieren. Es w\u00e4re viel gerechter, wenn auch sie einen Beitrag zur Friseurausbildung zahlen w\u00fcrden.
PS: Vielleicht schaffen wir es wie im Profi- Fu\u00dfball, dass man Abl\u00f6sesummen f\u00fcr selbstausgebildete Talente, bezahlt bekommt \u2026 (lacht).<\/p>\n\n\n\n
MBM: <\/strong>Ich verstehe die Forderung, aber ohne Ausgleich ist das ein betriebswirtschaftliches Desaster. Ein Lehrling kostet ca. 1000 \u20ac monatlich. Dar\u00fcber hinaus investieren wir t\u00e4glich Zeit, die wir nicht am Kunden verbringen k\u00f6nnen, wodurch wiederum Umsatz verloren geht. Wenn jetzt wieder gefordert wird den Ausbildungstarif zu erh\u00f6hen, frage ich mich schon, wie das nach drei Monaten Lockdown finanziert werden soll. Die Ausbildungsbetriebe d\u00fcrfen nicht bluten, sonst werden noch weniger Friseure ausgebildet.
Die Ausbildung muss attraktiver werden, wir m\u00fcssen etwas \u00e4ndern, da bin ich voll dabei, aber das ist eine Gesamthandwerksaufgabe. Eine Steuerung \u00fcber die Lehrlingsverg\u00fctung ist zu kurz gedacht, dieser Effekt verpufft zu schnell.<\/p>\n\n\n\n
MBM: <\/strong>Pauschalisierungen sind da schwierig, es gibt ja eine Bring- und eine Hol-Schuld. Wie ich schon erw\u00e4hnte, habe ich nicht auch noch Zeit mich in der Innung zu engagieren. Ich tue etwas f\u00fcr mein Unternehmen, aber nichts, um strukturell die Branche oder politisch aktiv zu \u00e4ndern. Insofern vermeide ich Kritik an der Innungsarbeit, denn nur kritisieren ist mir zu einfach, wenn dann muss man selbst aktiv werden. Mein Lebensmotto: Willst Du was \u00e4ndern, dann fang bei Dir an.<\/p>\n\n\n\n
MBM: <\/strong>Ein konkretes Beispiel: \u00fcber die H\u00e4lfte meiner drei\u00dfig Azubis aus 20 Jahren haben ihre Lehre mit Auszeichnung absolviert. In den ganzen 20 Jahren, in denen ich ausbilde, war noch nie jemand von der Innung bei mir und hat sich das angeschaut oder mal bedankt oder mir Blumen vorbeigebracht. Das finde ich schade und leider eine fehlende Wertsch\u00e4tzung.<\/p>\n\n\n\n
MBM: <\/strong>Ja, wir sind ein Premiumsalon und befinden uns im oberen Preissegment. Wenn uns ein Lehrling gen\u00fcgend Modelle gebracht, gen\u00fcgend \u00dcbungseinheiten absolviert hat und dann auch noch eine Pr\u00fcfung bei unserem Ausbilder \u00fcbersteht, und z.B. einen tollen Bob oder Kinderfrisuren schneiden kann, dann stufen wir ihn als JungfriseurIn ein und in diesem Bereich darf er dann auch Kunden selbstst\u00e4ndig machen und erh\u00e4lt Provision daf\u00fcr. Aber nochmal, das Geld sollte nicht der Anreiz f\u00fcr eine tolle erfolgreiche Ausbildung sein, sondern Teamgeist, pers\u00f6nliche Entwicklung, Spa\u00df an der Arbeit und Erfolg und Qualit\u00e4t, egal ob Ausbilder und Auszubildende\/ Chefs und Mitarbeiter: Es ist ein Nehmen und Geben und darauf sollte man fokussieren. Ich will L\u00f6sungen anregen, das liegt bei mir im Fokus, daran arbeite ich weiter und darauf m\u00f6chte ich aufmerksam machen. Wer wei\u00df, vielleicht arbeite ich dann doch irgendwann, wenn ich mehr Zeit habe, aktiv in anderen Gremien mit.<\/p>\n\n\n\n