Achim Rothenbühler, J.7 company | Credit: Markus Schmidt für imSalon

Achim Rothenbühler: Respektvoll sein, Ausbildung ist eine ernste Sache!

“Ich habe ein Problem mit Friseuren, die nicht mehr ausbilden möchten, weil die jungen Leute ihnen zu anstrengend sind. Auch ich war mal anstrengend!”, meint Achim Rothenbühler ….

imSalon & JOKIRA möchten Ausbildung neu denken

Ausbildung – ein Thema über das viel gekrübelt und gesprochen wird. Mitreden können alle, haben doch alle selbst eine Ausbildungszeit durchlebt. Ausbildung trifft uns immer in einer Zeit, in der wir jung sind, aber auch neugierig, suchend, erwartend, fordernd; in der Polepostion zum ganz Großen werden Weichen gestellt und das Feuer entfacht.
Viele AusbilderInnen möchten genau das für ihre Azubis, werden aber zunehmend mit Ausbildungssystem und Politik, Generationendiskurs und Fragen der Wirtschaftlichkeit konfrontiert. Für uns haben sich Kolleginnen und Kollegen Zeit genommen, ihre ►Gedanken zur Ausbildungssituation in Deutschland mit euch zu teilen. 
 


Ein Kommentar zur Ausbildungssituation von Achim Rothenbühler, J.7 company

Ich habe ein großes Problem mit Kollegen, die nicht mehr ausbilden möchten, weil die jungen Leute ihnen „zu anstrengend“ sind, „keine gute Einstellung“ mehr haben und einen „Haufen Geld“ kosten. Leider sind das häufig auch die, die die besten Mitarbeiter haben möchten.

„Ausbildung hat etwas mit sozialer Verantwortung zu tun.“

Für mich ist es ok, dass, wenn alle in den Topf hineinschmeißen, sich auch alle bedienen dürfen. In dieser Beziehung bin ich „old school“, denn für mich gibt es noch so etwas wie einen Generationenvertrag. Aber viele Kollegen würden sich am liebsten ausschließlich „bedienen“ und das halte ich für kein soziales und gerechtes Konzept. Auch für mich stand mal jemand da und hat mich ausgebildet und glaubt mir, der hatte es nicht leicht! Nicht auszubilden ist daher für uns keine Option.

Wenn ich Bewerber vor mir sitzen habe, ist für mich entscheidend, ob ich mir vorstellen kann, aus dieser Person in 2,5 Jahren einen Stylisten machen zu können. Ich sehe ihn zu keiner Zeit als Assistenten oder Putzkraft. Respektvoller Umgang mit dem Auszubildenden und Respekt vor dem Ziel, das ich persönliche mit demjenigen erreichen möchte, stehen für mich an erster Stelle.

„Wir müssen akzeptieren, dass Ausbildung während der Arbeitszeit stattfindet.“

Ausbildung ist ganz klar eine ernste Sache. Wir müssen akzeptieren, dass Ausbildung während der Arbeitszeit stattfindet und nicht wie früher in der Freizeit. Ich muss Trainer abstellen, die sich um den Auszubildenen kümmern – und zwar nicht nebenbei!

Der Auszubildende muss auch merken, wieviel uns seine Ausbildung wert ist. Klar lässt sich ausrechnen, was diese Ausbildung den Betrieb kostet und wie oft der Auszubildende im Salon anwesend ist. Mein Ziel ist es, innerhalb von zweieinhalb Jahren einen gut ausgebildeten Stylisten in einen meiner Salons zu haben, von dem ich weiß, wie er oder sie arbeitet, was derjenige kann und der auch weiß, was wir uns erwarten.

Was kostet mich ein Stylist, der neu bei uns anfängt? Was hat er mich gekostet, wenn ich nach einem halben Jahr merke, dass der/diejenige nicht zu uns passt? Wie viele Kunden hat er unzufrieden gemacht, Unruhe ins Team gebracht etc.? Es gibt nichts Besseres als Mitarbeiter selbst auszubilden und aufzubauen!

 

Und was denken andere Kollegen über die Nachwuchssituation?

HIER könnt ihr stöbern: ►Ausbildung NEU denken – Ansätze aus der Branche!

Gemeinsam möchten wir neue und zeitgemäße Ansätze diskutieren, Ausbildung neu konzipieren und erforderliche Wege ebnen. Wollt ihr euere Ideen mit uns teilen? Dann schreibt uns: ​​​​katja@imSalon.de oder hallo@jokira.de

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