Die Anzahl der bestandenen Gesellenprüfungen sinkt weiter und führt zu einem Mangel an ausgelernten MitarbeiterInnen in Friseurjobs und der Friseurbranche.
Der Abwärtstrend geht weiter, der Fachkräftemangel ist eklatant…
Der Zentralverband des Deutschen Handwerks verlautbarte, dass die Anzahl der bestandenen Gesellenprüfungen im Jahr 2017 auf 5.563 schrumpfte, das ergibt ein Minus von 6,3 % im Jahresvergleich 2016/17.
Anzahl der Gesellenprüfungen der letzten Jahre im Überblick
- 2010: 13.320 abgelegt, 11.049 bestanden
- 2016: 7.128 abgelegt, 5.940 bestanden
- 2017: 6.733 abgelegt, 5.563 bestanden
Wenn man also die Zahl der bestandenen Gesellenprüfungen im Jahr 2010, nämlich 11.049 als Vergleichswert zum Jahr 2017 hernimmt, so sieht man, dass sich die Gesellenanzahl in den letzten 7 Jahren halbiert hat.
Was heißt das für die Salons?
Für 80.769 Salons in Deutschland stehen 5.563 GesellInnen zur Verfügung, das heißt nicht einmal jeder zehnte Salon kann einen ausgelernten Mitarbeiter einstellen.
Konstante Durchfallquote, wenige Wiederholer
Die Durchfallquote blieb in den letzten 10 Jahren relativ konstant, 2017 waren es 17,4 %, die die Prüfung nicht schafften. Allerdings trauen sich immer weniger an einen zweiten Gesellenprüfungs-Antritt ran. Während im Jahr 2005 fast alle “Durchfaller” die Gesellenprüfung wiederholten, so wagten im Vorjahr 6 % der Betroffenen keinen zweiten Versuch. Die Konsequenz: Sie scheiden aus dem Beruf aus oder werden als Hilfskräfte beschäftigt.
Mehr männliche Gesellenprüflinge
Einzig der Anteil männlicher Gesellenprüflinge stieg über die letzten Jahre. Waren es im Jahr 2000 6,2 % Männer, so beläuft sich der Männeranteil unter den Gesellen im Jahr 2017 auf 10,3 %. Allerdings verabschieden sich immer mehr weibliche Auszubildende vom Berufswunsch Friseurin, wie folgende Vergleichswerte zeigen:
- 2000: 9.919 weiblich, 656 männlich
- 2010: 10.120 weiblich, 929 männlich
- 2016: 5.671 weiblich, 604 männlich
- 2017: 4.988 weiblich, 575 männlich
Und jetzt?
Allerhöchste Eisenbahn den Trend zu drehen! Nicht nur die Mengenwerte, sondern vor allem die Qualität des angehenden Berufsnachwuchses!
Die Abbrecher- und Ausscheiderquoten müssen sinken, um dem eklatanten Mitarbeiterproblem entgegenzuwirken. Und langfristig gilt es vor allem die Ausbildungsqualität zu verbessern und somit die Wiederentdeckung der “Facharbeit” zu fördern.
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Quelle: Verlag/ Vertrieb Osinski
Juli 2018