2009 erstes Hall of Fame Mitglied in Österreich, mehrfacher Hairdressing Award Gewinner und einzigartiger Haarkünstler, jetzt präsentiert Alexander Moser eine neue Kollektion
Bildcredit: Michael Kendlbacher & Alexander Moser

Alexander Moser macht dem Friseurjob alle Ehre

2009 erstes Hall of Fame Mitglied in Österreich, mehrfacher Hairdressing Award Gewinner und einzigartiger Haarkünstler.

Jetzt präsentiert Alexander Moser eine neue Kollektion: Echthaarbilder inspiriert von einer Tradition aus dem frühen 19. Jahrhundert. (zur Kollektion Echthaarbilder von Alexander Moser)


Alex, unser letztes Interview liegt 9 Jahre zurück, damals warst Du Hairdressing Award Höhenflieger. Wo arbeitest du heute, was machst du jetzt?

Alex Moser: Ich arbeite wieder zweimal in der Woche bei ‚MinusPlus‘ in der Gumpendorferstrasse als Art Director. Back to the roots quasi. Im Februar gebe ich als Trainer Seminare im Hochsteckbereich für die Maskenbildner im WiFi.

Ist der Hairdressing Award heute noch Thema für dich?
AM: Ich erwähne es natürlich schon gerne, man sollte schon stolz sein dürfen auf seine Erfolge, finde ich. Allerdings habe ich nicht vor in nächster Zeit wieder teilzunehmen. 10 Teilnahmen sind genug und in meiner Lieblingskategorie Avantgarde darf ich ja nicht mehr teilnehmen, leider. (Anm. Red. Nach dreimaligem Gewinn in der Kategorie Avantgarde ist Teilnahme ausgeschlossen)

Deine Wandhaarbilder sind handwerkliche Meisterstücke, was hat dich hierzu inspiriert?
AM: Vor ein paar Jahren machte ich etwas ähnliches für die Gestaltung der Steffl Auslagen. Recherchen im Volkskundemuseum und Internet haben mich über Jahre beschäftigt. Ich habe die unterschiedlichsten Techniken ausprobiert, bis es besser wurde.
Es ist eine vergessene Kunst, die ich wieder aufleben lassen kann. Moderne Styling Produkte und Haarfarben haben mir natürlich ganz neue Möglichkeiten geboten.

Wie wurden die Kränze erstellt?
AM: Ich arbeite mit Haar und Draht, daraus werden Blumen, Zapfen und Blätter zu Kränzen gewoben.

Echthaarbilder wurde inspiriert von einer Tradition aus dem frühen 19. Jahrhundert. Zu kunstvollen Haarbildern wurden Haare von nahestehenden Menschen zu meist floralen Motiven geflochten, geklöppelt oder gewoben. Diese hingen dann in den Wohnstuben als Andenken an Hochzeit, Taufe oder Tod. Das Aufkommen klassischer Fotografie verdrängte diese Kunst, Fotos geliebter Menschen lösten die Haarbilder ab.

Welches Haar hast du für die Bilder verwendet?
AM: Hauptsächlich sammle und verarbeite ich die abgeschnittenen Zöpfe meiner Kundinnen. Ich hab auch noch ein paar Reste vom Haar-Sponsoring der Steffl Auslage.

Wie lange hast Du ungefähr an einem der Teile gearbeitet?
AM: An so einem Haarkunst Kränzchen arbeite ich zwischen 2 Wochen und einem Monat, je nach Größe, Zeit und Muse. Ich habe gemerkt, dass man immer schneller wird, je länger, beziehungsweise je mehr man macht. Ich versuche täglich ein bisschen zu basteln, meistens am Abend nach der Salonarbeit.

Gibt es einen besonderen handwerklichen Tipp für die Verarbeitung der Haare?
AM: Zu der Technik möchte ich zum jetztigen Zeitpunkt nicht zu viel verraten. Auf jeden Fall braucht man ein gutes Auge und viel Geduld!

Was würdest Du gerne als Nächstes machen?
AM: Ich würde gerne ein Shooting mit der Haarkunst machen und organisiere gerade eine Ausstellung dazu. Haar- bzw Perückendesign für einen Sci-Fi oder Fantasy Film wäre ein Traum.

Credit: Alexander Moser

Danke Alex, und weiterhin so viel Muse, Erfolg und ganz bald einen großartigen Job an einem Fantasyfilm-Set!

Das Gespräch führte Raphaela Kirschnick

Fotos Köpfe Alexander Moser
Fotos Bildkasten Michael Kendlbacher | kendllightdinner.com

Januar 2018