Vorurteile seines Lehrers gegenüber der Lehre verunsicherten Mario Krankl in seiner Entscheidung zur Friseurausbildung. Heute schaut er stolz zurück, aber beängstigt auf die Zukunft des Friseurberufes.
Mario Krankl ist Friseurweltmeister, Salonbesitzer, Creative Director, Entertainer, Session Stylist, Show-Macher … Der Friseurstar über berufliches Glück und Karrieren der Zukunft in einem nicht automatisierbaren und daher zukunftsträchtigen Beruf.
„Zu dumm für die Schule – mach eine Lehre!?“
„Wenn du zu dumm für die Schule bist, dann mach eine Lehre!“ Dieses Vorurteil eines Lehrers, wird der damals 14-jährige Gymnasiast nie vergessen. Er war kreativ, handwerklich geschickt und ehrgeizig. Er wollte wahnsinnig gern Friseur werden. Was ihm diese Entscheidung schwer machte? Dieser Satz des Lehrers!
„Ich hatte die Wahl zwischen mittelmäßigem Akademiker und echter Berufung.“
Der damals schon zielstrebige Jugendliche wollte auf keinen Fall zu den „Dummen“ der Gesellschaft zählen. „Ich hatte also die Wahl zwischen einem mittelmäßigen Akademiker oder meiner echten Berufung“, so Mario Krankl, der sich für Letzteres entschied.
Friseur sein macht glücklich
Heute ist er glücklich als Friseur und erfolgreich mit diesem Lehrberuf – allen Zweiflern zum Trotz. Er ist Friseurweltmeister, betreibt einen eigenen, exklusiven Salon in Salzburg, bildet Lehrlinge aus und bietet Friseur*innen einen tollen Job. Er ist Creative Director des KLIPP Fashion Team, Goldwells Global Ambassador und wird aufgrund seiner einzigartigen Shows und Fotoarbeiten als Künstler wahrgenommen. Die Friseurbranche feiert ihn als „Rockstar“.
Das liest sich, als hätte Mario Krankl die richtige Entscheidung getroffen, als er seine Lehrausbildung machte.
“Meine Karriere ist kein Wunder, sondern das Resultat dessen, dass ich damals MEINEN Weg gegangen bin.”
„Meine Karriere ist kein Wunder, sondern das Resultat dessen, dass ich damals MEINEN Weg gegangen bin. Sehr beunruhigend ist aber, dass sich der Mindset meines Lehrers immer noch nicht wirklich geändert hat und das, obwohl die Fakten für eine Lehrausbildung sprechen“, so Mario Krankl. Und nach Jahrzehnten der internationalen Kreativarbeit weiß er um das Potential der Friseurbranche, sorgt sich aber gleichzeitig um dessen Zukunft!
Der Friseurberuf ist kein Beruf zweiter Klasse (mehr)
Mario Krankl möchte seine Strahlkraft noch stärker dafür nutzen, diese Message zu vermitteln: Der Friseurberuf ist kein Beruf zweiter Klasse (mehr)! Gut gemachtes Friseurhandwerk ist mittlerweile sehr wertvoll und bietet tolle Karrierechancen.
Allerdings fürchtet der gebürtige Salzburger, dass dieses Handwerk bald eine Seltenheit sein wird. Und das obwohl der Friseurberuf nicht automatisierbar und daher zukunftssicher ist. „Das ist wie mit dem Klimawandel: Es muss uns JETZT gelingen, ein Bewusstsein für die neuen Chancen dieses Lehrberufs zu schaffen!“ Sonst wird es zu spät sein.
Und er ist unermüdlich in Sachen Imagebildung unterwegs: Ob bei der kürzlich veranstalteten ►KAO Salon Global Experience in Amsterdam mit seiner spektakulären Kollektion „Cubes & Squares“ vor mehreren Tausend Friseur*innen.
„Nur so geht es: miteinander!“
Oder als Charity-Show-Act: Zugunsten aus der Ukraine geflüchteter Waisenkinder verzichtete er auf sein Honorar und lukrierte gemeinsam mit seinen Branchenkolleg*innen Christine Wegschaider, Bertram K und Tetyana Aleks bei der ►”Hair for Hearts Show“10.000 Euro.
„Diese Charity steht für Empathie in Zeiten, wo es aufgrund der Multikrisen gar nicht mehr so leicht fällt, sein Herz für andere zu öffnen, ABER NUR SO GEHT ES. MITEINANDER.“, ist Mario Krankl überzeugt und freut sich auf weitere Aktivitäten von „Hair for Hearts“ und die Imagearbeit einer verkannten Branche.