Grooming Hype, Individualisierung und weshalb immer mehr StylistInnen auch mehrere Maschinen brauchen. Mit dem richtigen Equipment werden Dienstleistungen aufgewertet, das sieht BaBylissPro als eine ihrer Missionen und setzt dafür auf Design, Ambassadore, viel Digitales und Sexyness auf dem Weg zur Love-Brand …
Oliver Krehl, General Manager BaByliss Germany & Austria, im Gespräch mit Raphaela Kirschnick von imSalon.de
In unserem Interview von 2019 sprachst Du davon, dass BaBylissPRO Sexyness aufsaugen soll. Und wie sieht es 2022 aus? Ist die Marke sexy?
Oliver Krehl: (lacht) Ja, wir sind sehr viel sexier geworden, vor allem für unsere Zielgruppe der FriseurInnen, StylistInnen und Barber. In jedem Fall ist die Attraktivität der Marke in den letzten 3 Jahren stark gestiegen. Vor allem die emotionale Aufladung der Marke ist uns geglückt.
“Unsere Kunden in die Lage zu versetzen, mit unseren Tools ihre Dienstleistung aufzuwerten.”
Und was kommt als Nächstes?
OK: Die nachhaltige Transformation von BaBylissPRO zur Professional Premium Love Brand. Letzten Endes läuft es auf das Gleiche hinaus: Unsere Kunden in die Lage zu versetzen, mit unseren Tools ihre Dienstleistung weiter aufzuwerten. Angesichts der international eng vernetzten Barber-Szene und der Beliebtheit unserer Produkte – nicht zuletzt auch im Bereich Grooming – ist uns das bislang ganz gut gelungen.
Babyliss FoilFX
Ihr habt in den vergangenen 3 Jahren sehr viele Neuheiten im Markt lanciert. Was war die erfolgreichste und was eine unerwartete Entwicklung?
OK: Die erfolgreichste Innovation war ohne Zweifel unsere FX-Serie, allen voran der FX Doppel Folienrasierer FOILFX mit seiner unverwechselbaren Formgebung. Unser Chefentwickler in den USA sagt immer, die FX Serie ist der Truck unter den Geräten. Ein starker Alleskönner und gleichzeitig ein echter Hingucker.
Die gesamte FX Reihe ist unglaublich gut angekommen – und nach wie vor ist der Skeleton FX in Gold der unser absoluter Bestseller. Überraschend war das starke Wachstum des Grooming-Segments. Dafür mag es mehrere Ursachen geben – eine liegt definitiv im Barber-Hype.
Wie hat sich der Vertrieb entwickelt? Konnten Herausforderungen mit dem Großhandel gelöst werden?
OK: Da musst du natürlich den Großhandel fragen. Aber aus unserer Sicht haben wir es geschafft ein sehr partnerschaftliches und vertrauensvolles Verhältnis zu etablieren und stehen in stetigem Austausch, um gemeinsam das Business und die gesamte Branche zu stärken. Wir sind vor allem im Online-Bereich in den letzten zwei Jahren stark gewachsen, sodass wir mittlerweile online sogar schon stärker sind als offline. Für uns sind jedoch beide Kanäle nach wie vor absolut relevant und sollten sich im Idealfall auch ergänzen. Jetzt gilt es unsere Handelspartner noch intensiver beim Online-Auftritt zu unterstützen, zum Beispiel mit Videos, attraktivem, edukativem Content und ähnlichen Maßnahmen.
Beobachtet ihr besondere Entwicklungen im Digitalen?
OK: Gerade der Barber-Bereich ist sehr stark digital vernetzt und entsprechend affin, was unter anderem auch den Online-Boom in unserem Grooming-Bereich erklärt.
“Wir merken, dass unsere Zielgruppe etwas haben will, was nur sie haben, ganz individuell.”
Welche Trends beobachtet ihr?
OK: Der mit Abstand größte Trend ist die Customization. Wir merken, dass unsere Zielgruppe etwas haben will, dass nur sie hat, ganz individuell. Um genau diesen Aspekt zu bedienen, wird es mit Jahresende erste spannende Neuigkeiten geben, die dann 2023 stetig ergänzt werden.
FriseurInnen werde ihre persönlichen Tools kreieren können, eigene Farbe, unterschiedlichste Designelemente und und und. Hier sehen wir eine hohe Begehrlichkeit und ein großes Potenzial.
Vor allem in puncto Design präsentiert ihr euch immer wieder „State of the Art“ und hebt euch vom Wettbewerb ab. Welche Designs fehlen noch?
OK: In puncto Design und Funktionalität haben wir bei gerade bei unserer Marken BaBylissPRO und BaBylissPRO4Artists einen sehr hohen Anspruch, den wir immer wieder eindrucksvoll unter Beweis stellen. Ein aktuelles Bespiel ist die LO-PRO FX-Kollektion mit dem besonders flachen Design und vielen ergonomischen Detaillösungen. Wir arbeiten mit den besten und etabliertesten Barbern und FriseurInnen der Branche zusammen, um unsere Tools und deren Design und Anwenderfreundlichkeit immer weiter zu verbessern und dabei verschiedenen Bedürfnissen gerecht zu werden. Dieser Prozess, den wir zusammen mit der Branche unter Einschluss Berücksichtigung neuer Trends durchlaufen, wird das künftige Design maßgeblich beeinflussen.
Wie teilt sich der Markt prozentual in Tools für Männer und Frauen?
OK: Erfahrungsgemäß sehen wir, dass fast jeder Professional eigene Grooming-Geräte oder Haartrockner besitzt, wohingegen Lockenstäbe und Glätteisen eher mit KollegInnen geteilt werden. In Zahlen machen Grooming-Tools 60% unseres Absatzes aus und 40% sind Styling-Equipment wie Haartrockner, Glätteisen, etc.. Diese Tools sind eher unisex, beziehungsweise für den Damensalon.
“StylistInnen stellen ihre Grooming-Werkzeuge individuell für unterschiedliche Anwendungsgebiete und Cuts einmal ein.”
Wie viele Tools besitzt den ein Friseur im Durchschnitt?
OK: Das ist ein weiterer Trend, den wir beobachten: StylistInnen stellen ihre Grooming-Werkzeuge individuell für unterschiedliche Verwendungsgewohnheiten, Anwendungsgebiete und Cuts einmal ein. Viele Professionals brauchen dann entsprechend mehrere Haarschneider und Trimmer, mit denen sie gleichzeitig arbeiten. Das lässt den Grooming-Markt deutlich größer erscheinen als das Styling-Segment.
BabylissPro Ambassadors
Ihr setzt sehr stark auf Markenbotschafter. Was ist hier euer Ziel?
OK: Wir haben uns noch stärker mit der gesamten Branche vernetzt und neue Kommunikationswege etabliert. Wir haben ein Ambassador-Team ins Leben gerufen, welches mit Leidenschaft unsere Marke vor allem auf Social Media vertritt – auch das trägt zu unserem Image als echte Love Brand bei.
Was waren Voraussetzungen für die Ambassadore?
OK: Wir haben Persönlichkeiten mit charismatischer Ausstrahlung und sehr hoher Authentizität in der Community gesucht. Voraussetzung ist, dass sie in einem eigenen Salon arbeiten, nahbar sind und viele Hands-on Tipps aus der Praxis geben können. Natürlich haben alle eine hohe Reichweite in den Sozialen Medien.
Welche Lücken gibt es für BaBylissPRO im Friseurmarkt noch zu füllen?
OK: The Sky is the limit! Wir wollen das positive Image und die Desirability des Grooming-Bereichs auch auf das Styling-Segment übertragen. Ein positives Beispiel sind die FX Haartrockner im modernen T-Shape: ein attraktives, modernes Design kombiniert mit bester, professioneller Leistung aus unserer Produktionsstätte in Nord-Italien – „Quality made in Italy“.
Zurzeit ist aber auch die FX3-Serie in Arbeit. Nicht umsonst hat sie schon jetzt den Ruf des „Sportwagen“ unter den Grooming-Tools. Auch im Bereich CustomFX tut sich einiges. Hier dürfen sich die professionellen Anwender auf ebenso überraschende wie überzeugende Resultate, Produktneuheiten freuen. Apropos Überraschungen: Auch davon hat BaBylissPRO für das nächste Jahr einige in der Pipeline. Mehr soll nicht verraten werden, aber so viel sei gesagt: Wir bauen unser Sortiment kontinuierlich weiter aus.
Danke lieber Oliver und weiterhin viel Erfolg, gerne verfolgen wir nun den Weg von Sexyness zu Love Brand.
Wer ist Oliver Krehl?
Seit 01.07.2018 General Manager BaByliss Deutschland und Österreich. Zuvor in leitenden Positionen bei Wella/P&G in Sales & Marketing, langjährige Geschäftsführungsverantwortung bei internationalem Spirituosenanbieter MaxXium und dem internationalem Gutscheinanbieter Smartbox Group. Sowie bei diversen Unternehmensberatungen.