Lars und Stefanie Cordes, LARS CORDES hairdesign | Credit: Sandra Kühnapfel

Stefanie Cordes: Lernstoff aus Zeiten meiner Ausbildung – wir brauchen Moderne!

In der eigenen Academy setzt man auf 3 Monate Basisausbildung parallel zur Berufsschule – auch zur besseren Unterstützung der Azubis mit Migrationshintergrund. Ein Kommentar von Stefanie Cordes, mit dem Wunsch nach neuen Konzepten in den Schulen …

imSalon & JOKIRA möchten Ausbildung neu denken

Ausbildung – ein Thema über das viel gekrübelt und gesprochen wird. Mitreden können alle, haben doch alle selbst eine Ausbildungszeit durchlebt. Ausbildung trifft uns immer in einer Zeit, in der wir jung sind, aber auch neugierig, suchend, erwartend, fordernd; in der Polepostion zum ganz Großen werden Weichen gestellt und das Feuer entfacht.
Viele AusbilderInnen möchten genau das für ihre Azubis, werden aber zunehmend mit Ausbildungssystem und Politik, Generationendiskurs und Fragen der Wirtschaftlichkeit konfrontiert. Für uns haben sich Kolleginnen und Kollegen Zeit genommen, ihre ►Gedanken zur Ausbildungssituation in Deutschland mit euch zu teilen. 


Ein Kommentar zur Ausbildungssituation von Stefanie Cordes, Lars Cordes hairdesign academy in Berlin

Wir sind sehr froh, dass wir auch in diesem Jahr aus mehr als 100 Bewerberinnen und Bewerbern aussuchen konnten. Wir haben 15 von Ihnen zum Ausbildungsstart September 2021 eingestellt und sind sehr zufrieden mit unserer Auswahl.

„Die duale Ausbildung muss moderner und zeitgemäßer werden.“

Wir sind fest davon überzeugt, dass die Aus- und Weiterbildung im Fokus bleiben muss, damit wir nicht nur über mangelnde Fachkräfte jammern, sondern aktiv bleiben, etwas an dem Zustand zu ändern. Die duale Ausbildung muss moderner und zeitgemäßer werden. Der Lernstoff entspricht zum Teil dem meiner Ausbildung von vor 20 Jahren!

„Vielleicht könnten Berufsschulen ihre Konzepte, auch in Bezug auf Azubis mit Migrationshintergrund anpassen.“

Aus unserer Sicht als Unternehmen mit 10 Salons und einer Academy könnte das duale Ausbildungssystem praxisorientierter und themenorientierter sein.

Vielleicht könnten Berufsschulen ihre Konzepte auch in Bezug auf Azubis mit Migrationshintergrund besser anpassen. Von unseren 15 Trainee´s im ersten Lehrjahr haben 8 einen Migrationshintergrund. Das erfordert manchmal Geduld und Ruhe, aber wenn wir sie richtig abholen und die Zeit investieren, merken wir schnell den Lernerfolg.

Egal ob mit oder ohne Academy, man sollte sich vorher einen Plan erstellen, wie man die Ausbildung angehen will und wann man welche Ausbildungsschritte erreicht haben möchte.
 

3 Monate Basisausbildung, das ist unser Ansatz

Die ersten drei Monate der Ausbildung sind die Trainees, wie wir die Auszubildenden nennen, in unsere Academy und werden neben den zwei Berufsschultagen, an drei Tagen in der Woche von uns auf den Salonalltag vorbereitet.

  • Jeden Freitag schreiben wir einen Wochentest, um zu prüfen ob alle vermittelten Themen auch richtig angekommen sind.
  • Am Ende des Monats gibt es eine Challenge. So trainieren wir für die Prüfung, mit dem Lampenfieber umzugehen.
  • Außerdem versuchen wir neben dem zu vermittelnden Stoff, auch immer der Kreativität freien Lauf zu lassen.
  • Dann dürfen die Trainees selbstständig und mit eigenen Ideen, Frisuren entwerfen.
  • Im zweiten und dritten Lehrjahr sind die Trainees dann noch einen Tag in der Woche in der Academy, da wir dort die Zeit und Ruhe haben, neue Dinge zu vermitteln oder einfach nur für die Prüfung zu üben.
  • Während der Ausbildungszeit steht unseren Trainees ein Werkzeugkoffer mit Basic Werkzeug zur Verfügung, sodass sie sich Ihr eigenes persönliches Profiwerkzeug nach und nach, im Rahmen Ihrer Möglichkeiten anschaffen können.
  •  Bewerber im zweiten und dritten Lehrjahr (wir nennen Sie Quereinsteigerwerden durch Empfehlungen unserer Trainees oder der Berufsschullehrer an uns vermittelt. Wir halten engen Kontakt zur Berufsschule und dem Lehrerkollegium.
  • Neben dem allgemeinen Ausbildungsstoff unterstützen wir die Trainees auch bei schulischen und privaten Problemen, wenn nötig.
     

Und was denken andere Kollegen über die Nachwuchssituation?

HIER könnt ihr stöbern: ►Ausbildung NEU denken – Ansätze aus der Branche!

Gemeinsam möchten wir neue und zeitgemäße Ansätze diskutieren, Ausbildung neu konzipieren und erforderliche Wege ebnen. Wollt ihr euere Ideen mit uns teilen? Dann schreibt uns: ​​​​katja@imSalon.de oder hallo@jokira.de

Chance nutzen – Chancen geben: Gratis Azubi-Stellen inserieren und die Zukunft für deinen Salon finden: Jokira.de