Neuer Negativrekord: Zahl der Friseurauszubildenden sinkt auf 17.844

Die Friseurausbildung verzeichnet seit Jahren einen Rückgang, Corona hat die Negativentwicklung im letzten Jahr weiter beeinflusst. Wieder gingen 10% Nachwuchs verloren.

Corona, Lockdown, Kurzarbeit, mangelnde Ausbildungsbereitschaft, Kleinstunternehmen auf der einen Seite. Imageproblem, schlechte Bezahlung, Wunsch der akademischen Laufbahn, Demografie auf der anderen Seite. Bei jungen Menschen verliert die Friseurlehre immer weiter an Bedeutung.

Von dem Höchststand im Jahr 2008 mit 40.454 Auszubildenden lässt sich heute nur träumen. Denn das Jahr 2020 zeigt einen traurigen Negativrekord von 17.844 Auszubildenden. Vergleicht man die beiden Zahlen, zeichnet sich ein drastisches Bild: Hier ist ein Rückgang von rund 56 % zu verzeichnen.

Und der Trend hat sich zuletzt stark beschleunigt: So sind die Ausbildungszahlen von 2019 auf 2020 um 10,3 % gesunken. Der Rückgang vom Jahr 2018 auf 2019 war hingegen mit 5,25% vergleichsweise gering.

Insgesamt liest sich die Zahlenhistorie ernüchternd.

Hier die traurige Entwicklung absoluter Auszubildenden im Friseurhandwerk in der Übersicht: (Quelle: Zentralverband des deutschen Handwerks)

  • 2006    39.572
  • 2007    40.452
  • 2008    40.454
  • 2009    38.661
  • 2010    34.742
  • 2011    30.468
  • 2012    27.651
  • 2013    24.920
  • 2014    23.540
  • 2015    22.769
  • 2016    22.430
  • 2017    22.010
  • 2018    20.982
  • 2019    19.894
  • 2020    17.844

Die wichtigsten Faktoren und Ursachen für diesen Rückgang sind die gleichen wie in den letzten Jahren: Für viele Schulabgänger hat die Friseurausbildung, wie auch andere Handwerksberufe, einen schlechten Ruf. Viele Schulabgänger drängen in die akademische Laufbahn.

Es gibt aber auch Lichtblicke!

Viele Betriebe bieten mittlerweile auch Auszubildenden motivierende Provisionsmodelle, Boni und Umsatzbeteiligungen und zeigen damit bereits zu Ausbildungsbeginn, dass sich so auch als Friseur finanzielle Unabhängigkeit erlangen lässt. Außerdem unterstützen zahlreiche Salonbesitzer ihre Friseure bei Weiterbildungen und der Spezialisierung ihres Handwerks. Das ist eine wertvolle und lohnende Investition in den Mitarbeiter der dadurch Kunden mit noch mehr Raffinesse und Kompetenz verwöhnt und als Folge dessen auch mehr Gehalt erhält.

Auch ein Blick auf Instagram macht Hoffnung: Hier beweisen viele Friseure mit coolen und innovativen Haarwerken, dass die Branche noch viel Potenzial hat junge Menschen für den Beruf als Hairstylist zu begeistern.

Gerade jetzt zur Wiedereröffnung sucht eine große Anzahl von Friseursalons händeringend nach kompetenter Unterstützung. Wir hoffen, dass sie diese bald erhalten und unterstützen sie dabei: Auf Jokira ist die Veröffentlichung von Inseraten zur Azubi-Suche kostenlos! Wenn du auszubildende Friseure suchst, zögere nicht und schalte gleich dein Gesuch, um Friseur-Nachwuchs zu finden!